/ vhw-Fachtagung: Kommunale Energiewende in Bestandsquartieren

12.12.2013

Veranstaltungsrückblick

Kommunale Energiewende in Bestandsquartieren:
Praxis-Wissen für die Vorbereitung und Umsetzung lokaler Konzepte.

Im Kongresszentrum Westfalenhalle und damit quasi „im Schatten“ des BVB-Stadions in Dortmund fand am 02.12.2013 die Veranstaltung zum Thema „Kommunale Energiewende in Bestandsquartieren: Praxis-Wissen für die Vorbereitung und Umsetzung lokaler Konzepte“ statt.

Rund 30 Vertreter nordrhein-westfälischer Kommunen kamen zu dem von vhw und DSK-BIG organisierten Praxisseminar.  Unter der ebenso fachkundigen wie kurzweiligen Moderation von Dr. Metscher vom vhw gab es interessante Fachvorträge zu den Chancen und Potenzialen der energetischen Quartierserneuerung.

So ging Herr Dr. Malottki vom Institut Wohnen und Umwelt aus Darmstadt in seinem Einstiegsreferat zunächst auf den enormen Handlungsbedarf zur Erreichung der Ziele zur CO-2 Reduzierung und Energieeinsparung ein;  anschließend zeigte er  die unterschiedlichen Quartierstypen und Zielgruppen auf, die für das KfW-Programm Nr. 432 „Energetische Stadtsanierung“  in Frage kommen.

Tipp´s für die Erstellung eines Förderantrags gab es dann im ersten Vortrag der DSK von Carsten Lottner.  Auf besonderes Interesse bei den Teilnehmern stießen dabei die Ausführungen über die große Flexibiliät des Förderprogramms sowie die sehr kurzen Bearbeitungszeiträume des Fördergebers KfW. Dass bei finanzschwachen Kommunen der Fördersatz auf bis zu 95 % angehoben bzw. die kommunalen Eigenanteile auch durch Sach- und Personalleistungen erbracht werden können, war ebenfalls für die meisten Teilnehmer neu.

Konkrete Praxiserfahrungen gab es dann im zweiten Teil des Seminars.  Zunächst berichtete Rainer Kalscheuer von der DSK-BIG über Hemmnisse in der energetischen Stadtsanierung, wobei Erfahrungen aus rund 50 Projekten der DSK-BIG eingeflossen sind. Unzureichende Informationen über die Programmausstattung, Probleme bei der Datenbeschaffung sowie die oft heterogene Gebiets- und Eigentümerstruktur waren einige der Stichworte. Entsprechend setzen die Lösungsansätze u.a. bei einer qualifizierten Quartiersauswahl und frühzeitigen, umfassenden Akteursbeteiligung an.

Die Bedeutung der Beteiligung von Eigentümern und Versorgungsträgern im Quartier bestätigte auch Thomas Pöhlker, vom Energieberater infas-enermetric. Er stellte das Integrierte Quartierskonzept der Stadt Steinheim vor, eines der 7 Modellprojekte in NRW.

Wie die Akteursbeteiligung erfolgreich gestaltet und medial unterstützt werden kann, zeigte Dominik Erbelding im Abschlussvortrag auf.  So eignet sich das online-Tool viu-web der DSK –neben den etablierten Beteiligungsformaten- sehr gut für die fortlaufende Information über den Planungs- und Umsetzungsprozess sowie die Aktivierung der Akteure über das web.

Die regen Diskussionen zwischen den Vorträgen und zum Ende des Veranstaltungstages zielten vor allem auf die Möglichkeiten der Vernetzung von energetischer und städtebaulicher Erneuerung der Quartiere sowie der Synergien eines gebündelten Fördermitteleinsatzes. Auch war das Interesse an der Tätigkeit des Sanierungsmanagers, der für die Umsetzung der Quartierskonzepte zuständig ist, und der ebenfalls im Rahmen des KfW-Programms gefördert wird, groß. Hier mussten die Teilnehmer allerdings ein wenig vertröstet werden, da die Durchführungsphase in den meisten Projekten jetzt erst anläuft – vielleicht ein Thema für eine zweite Seminarreihe.