/ Oststadt, Neubrandenburg
Die 64.000-Einwohner-Stadt Neubrandenburg, Oberzentrum im östlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns, wurde 1945 fast vollständig zerstört. In Anlehnung an den historischen Stadtgrundriss wurde sie nach den Prinzipien des sozialistischen Städtebaus wiederaufgebaut und ab 1970 durch Plattenbausiedlungen zur polyzentralen Stadt erweitert, mehr industriell, als agrarisch geprägt. Die Einwohnerzahl stieg auf 97.000 im Jahr 1989 an. Ein Jahr später folgte eine rasante Deindustrialisierung mit einem Bevölkerungsrückgang um ein Drittel und einer sozialen Segregation in den Plattenbauten. Das Plattenbaugebiet „Oststadt“ galt lange Zeit, aufgrund der relativen Stabilität im Vergleich zur Gesamtstadt, nicht als Fokusgebiet des Stadtumbaus. Insofern wurden nur wesentliche Maßnahmen, vorwiegend den Rückbau von Bildungs- und Sozialeinrichtungen betreffend, vorgesehen. Aufgrund von erkennbaren negativen Tendenzen, die auf Handlungserfordernisse hinwiesen, wurde das Wohngebiet 2003 in das Programm „Stadtumbau Ost“ aufgenommen. Es wurden umfangreiche städtebauliche Veränderungen zur Stabilisierung und Aufwertung des Wohngebietszentrums, unter anderem Schaffung funktionaler Verbindungen öffentlicher Einrichtungen und Freianlagen, Rückbaumaßnahmen von sowohl Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen als auch Wohngebäuden vorgenommen, die zugleich einer Imageverbesserung des Stadtgebietes führten. Das Wohngebiet „Oststadt“ verfügt zudem über einen hohen Ausstattungsgrad der Versorgung (soziale Infrastruktur, Einzelhandel etc.). Der Städtebauförderungsprozess istweitgehend abgeschlossen. Die Wiederinnutzungsnahme derzeitiger Brachflächen, zum Teil durch Rückbaumaßnahmen entstanden, erfolgt durch private Investoren.