/ Hafen und Altstadt, Boizenburg
Die Konversion des ehemaligen Industriehafens an der Boize begann 2001 unter Einhaltung strenger Umwelt-, Hochwasserschutz- und Förderregularien. Die Stadtentwicklungsmaßnahmen umfassten ein rund sechs Hektar großes Gebiet: Hier entstanden multifunktionale Platzflächen, wasser- und altstadtnah gelegener Wohnraum sowie ein touristisch ansprechender Sportboothafen mit Fährbetrieb. Im nördlichen und östlichen Bereich des Hafens wurden aus Hochwasserschutzgründen Stahlspundwände eingebracht und durch den versetzten Einbau von Winkelstützwänden verschiedene Ebenen geschaffen: Diese machen den Hafen auch bei wech-selnden Wasserständen über zentral gelegene Treppen- und Rampenanlagen erreich- und erlebbar. Ein Fähranleger für die Fahrgastschifffahrt, ein Wohnmobilstell- und ein großzügiger PKW-Parkplatz dominieren den Nordteil des Hafenbeckens. Um die touristische Infrastruktur für Boots- und Radurlauber sowie Wohnmobilisten weiter zu verbessern, wurde zudem im südlichen Bereich die Hafenanlage vervollständigt, das Becken ausgebaggert und eine Touristikstation gebaut. Eine kleine Erschließungsstraße und eine ansprechende, große Platzfläche im Osten verbinden das Areal mit der direkt angrenzenden historischen Altstadt und verbinden so den alten Industriehafen mit dem behutsam sanierten Stadtzentrum. Bei der Umsetzung der Maßnahmen wurden früh die zukünftigen Nutzer, Anlieger und Investoren einbezogen und die Öffentlichkeit intensiv informiert und beteiligt. Im Zusammenwirken mit privaten Investitionen der Gastronomie und Beherbergung ist am Hafen Boizenburg im Rahmen dieses modellhaften EU-Projekts ein städtisches Zentrum des Tourismus und der Naherholung entstanden. Es erhält seine besondere Qualität durch die Nähe zur historischen Altstadt und die weiträumige Kulturlandschaft Unteres Elbtal.