/ Fahrradparkhaus, Oranienburg
Im Jahr 2014 wurde die Innenstadt Oranienburgs in das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ mit dem Ziel aufgenommen, das Stadtzentrum und insbesondere das Bahnhofsumfeld zu stärken und den Anforderungen an eine wachsende Stadt anzupassen. Aufgrund der Nähe zur Bundeshauptstadt besitzt der Oranienburger Bahnhof eine überregionale Bedeutung, sowohl für Berufspendler als auch für Besucher. Die Fahrgastzahlen sind in den letzten Jahren gestiegen, eine weitere Zunahme wird aufgrund des Wachstums der Stadt prognostiziert. Die Förderung des Radverkehrs und des Umweltverbundes ist erklärtes Ziel der Stadt Oranienburg. Erste Ideen zum Bau eines Fahrradparkhauses, in dem Fahrräder sicher, wettergeschützt und kostenfrei abgestellt werden können, kamen Anfang 2014 auf. Das Umfeld des Bahnhofs war zu diesem Zeitpunkt geprägt von ungeordnet abgestellten Fahrrädern an Zäunen, Schildern, Leuchten oder frei im Gehwegbereich. Zwei Jahre dauerten Vorbereitung und Planung. Ein zuvor ungenutzter Streifen zwischen Bahndamm und Gehweg wurde schließlich ausgewählt, um Rad- und Bahnverkehr optimal miteinander zu verknüpfen. Dieser städtebaulich sinnvoll gewählte Standort mit direktem Zugang zum Bahnsteig verursachte jedoch langwierige Abstimmungsprozesse mit der Deutschen Bahn und anderen Beteiligten. Der Bahndamm durfte nicht überbaut und musste daher durch eine Mauer abgestützt werden. Die Objektplanung übernahm das Büro LEITPLAN GmbH. Die Bauarbeitenbegannen im Herbst 2017. Bereits ein Jahr später eröffnete das Fahrradparkhaus. Seither können rund 1.000 Räder kostenfrei in Doppelstockanlagen über zwei Etagen und weitere 9 Räder in abschließbaren kostenpflichtigen Fahrradboxen abgestellt werden. Zudem sind 14 Gepäckschließfächer mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder, eine Luftpumpstation mit Werkzeuggrundausstattung und eine öffentliche Toilette erichtet worden.