/ Konversion, Rendsburg
Ein städtebaulich, infrastrukturell und sozioökonomisch prägendes Element der Stadt Rendsburg war über Jahrzehnte die Eiderkaserne. Die Bundeswehr nutzte den um 1900 erbauten Komplex zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal bis zu ihrer Reform 2008. Die Stadt erwarb im gleichen Jahr die ca. 19 ha große Anlage und sicherte sich damit Gestaltungsmöglichkeiten im gesamtstädtischen Kontext.
Rendsburg beabsichtigt, aus der Konversionsfläche ein attraktives innerstädtisches Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität zu entwickeln. Aus der vorbereitenden Untersuchung (VU) 2008 resultierte ein Masterplan mit ersten Nutzungs- und Verkehrskonzepten, welcher in einem zweistufigen Realisierungswettbewerb 2014 qualifiziert wurde.
Zur Verknüpfung des ehemals unzugänglichen Areals mit dem angrenzenden historischen Stadtteil Neuwerk wurden Grundstücke für die Herstellung öffentlicher Verkehrsflächen erworben. Zugleich wurde die Erweiterung des Kreiskrankenhauses bei der Planung berücksichtigt und die erforderlichen Grundstücke veräußert.
Neben dem Rückbau von 34 Gebäuden ist ein Schwerpunkt der Sanierung die Bewahrung der historischen Identität durch eine denkmalgerechte Sanierung und Nachnutzung der elf unter Denkmalschutz stehenden Gebäude. Sie sind als Erweiterungen unter anderem für die angrenzenden Gymnasien (ehem. Stabsgebäude) sowie für private Nutzungen vorgesehen. Wohnbebauung im westlichen Teil soll den Bedarf an innenstadtnahem Wohnen insbesondere für junge Familien und ältere Menschen decken.
Die BIG-BAU steuert als treuhänderischer Sanierungsträger die Gesamtmaßnahme.