/ Stadtdenkmal, Glückstadt
Im Bewusstsein um die historische und baukulturelle Bedeutung der durch Renaissance und Frühbarock geprägten Stadtstrukturen des Stadtdenkmals Glückstadt erwuchsen Ende der 1960er Jahre zunehmende Bestrebungen bestehende städtebaulichen und funktionalen Missständen durch einen behutsamen Erneuerungsprozess zu begegnen. Teils gravierende Bauschäden, veränderte funktionale Ansprüche und Nutzungsstrukturen sowie gewerbliche und verkehrliche Belastungen bildeten die Ausgangssituation des mit der Programmaufnahme in die Städtebauförderung 1971 beginnenden Erneuerungsprozesses. In einer ersten Phase galt das Engagement Erhalt und Aufwertung von Gebäuden und öffentlichen Räumen des historischen Innenstadtkerns mit seinem prägenden Radialstraßensystem. Mit den 1990er Jahren ist eine Verschiebung auf die durch funktionalen Wandel und Funktionsverluste geprägten Bereiche des Glückstädter Hafens zu verzeichnen. Dieses Bindeglied zwischen Innenstadt und Elblandschaft, eine stadtbildprägende Zäsur, galt es baulich instand zusetzen und durch neue (Umfeld-)Nutzungen zu revitalisieren. Als treuhänderischer Sanierungsträger begleitete die BIG-BAU die Gesamtmaßnahme seit 1980. Schwerpunkte des Mitteleinsatzes StBauF bildeten Erschließungsmaßnahmen (ca. 15,6 Mio. Euro), Bodenordnung, Grunderwerb und Grenzregelungen (ca. 10,7 Mio. Euro), Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen (ca. 7,7 Mio. Euro) sowie Gebäudemodernisierungen und -instandsetzungen (ca. 6,6 Mio. Euro). Von innovativen und dennoch behutsamen Umsetzungen zeugen zahlreiche Würdigungen wie der „Otto-Borst-Preis“ für Stadterneuerung 2012 (Binnenhafen) als auch eine Ehrung im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Leben in historischen Ortskernen – Zukunft für urbane Zentrenund Räume“ (10. Kongress Städtebaulicher Denkmalschutz, 2002).