/ Böcklersiedlung, Neumünster
Als Großprojekt des Wohnungsbaus für Flüchtlinge erfolgte ab 1950 die Errichtung der Böcklersiedlung. Bis in die 1960er Jahre wurden ca. 1.800 Wohneinheiten hergestellt. Die zwei- bis viergeschossige Backsteinarchitektur und hohe Anteile an Grün- und Gartenflächen boten eine hohe Wohn- und Lebensqualität. Seit den 1980er Jahren waren zunehmend negative Entwicklungstendenzen festzustellen. Modernisierungs- und Instandhaltungsdefizite, Umbrüche in der Bevölkerungsstruktur und nicht mehr zeitgemäße Ausstattungsstandards sowie Wohnungsgrundrisse führten zu zunehmenden Leerständen, sozialen Spannungen und Imageverlusten, welche die Abwärtsspirale verstärkten. Gemeinsam mit Stadt, ansässigen Wohnungsunternehmen und Quartiersmanagement suchte die DSK-BIG Wege, um diesen Negativentwicklungen entgegenzuwirken und eine zukunftsfähige Quartiersentwicklung zu befördern. Insbesondere Angebote für Senioren und Familien sollten gestärkt werden. Schwerpunkte der Aktivitäten bildeten neben umfangreichen Gebäudesanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen die Umgestaltung öffentlicher Straßen, Wege und Plätze sowie die Errichtung sozialer Infrastrukturen. Zur Stabilisierung und Stärkung der Sozialstruktur im Quartier konnten ergänzende Projekte der Förderung quartiersbezogener Netzwerke, Nachbarschaftshilfe sowie integrative Projekte zur Befähigung der Bewohnerschaft (Bildung, Qualifizierung) umgesetzt werden. Die gemeinsam realisierten Maßnahmen trugen zu einer deutlichen Stabilisierung und Aufwertung der Böcklersiedlung bei, verbesserten das Stadtteilimage und erhöhten die Attraktivität. Zuzüge und kaum mehr vorhandene Leerstände sind deutliche Zeichen des Erfolges. 2008 erhielt das kooperative Projekt „Revitalisierung Böcklersiedlung“ eine Anerkennung im Rahmen des Deutschen Städtebaupreises.