Bornhöved ist eine der ältesten Siedlungen Schleswig-Holsteins und bildet mit einigen weiteren Gemeinden das Amtsgebiet Bornhöved.
Die Errichtung der bis heute erhaltenen Vicelinkirche im 12. Jahrhundert bildete den Grundstein für die Entstehung des Ortes. Nachdem diverse Brände im 19. Jahrhundert große Teile der Gemeinde zerstörten, nahm die Entwicklung im 20. Jahrhundert unter anderem durch den Bau der Lindenstraße als Hauptverkehrsstraße sowie der Errichtung eines Bahnhofs neuen Wind auf.
Die vielfach erhaltene historische Bebauung, die vereinzelt sogar bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, sowie die kleinteilige Bebauung mit vielen Ladenlokalen verleihen der Gemeinde heute ihren dörflichen und geschichtsträchtigen Charakter. Auch die gute Anbindung an die Autobahn und die attraktive landschaftliche Umgebung am Rande der Holsteinischen Schweiz zeichnen Bornhöved als Standort aus.
Unter Beibehaltung dieses Charakters gilt es nun der zukünftigen Entwicklung Rechnung zu tragen und vor allem den Defiziten in der Barrierefreiheit und im Angebot von bezahlbarem und betreuten Wohnen als auch der Ausdünnung und Dezentralisierung des Ladenbesatzes entgegenzuwirken.
Das Sanierungsgebiet ist rd. 34 ha groß und umfasst den südlich der B 430 und östlich der A 21 liegenden Bereich des Ortszentrums. Ziel und Leitbild ist die Schaffung eines attraktiven Ortszentrums mit Anziehungskraft für Einzelhandel und Kundschaft, für Bewohner und Besucher sowie für kulturelle Freizeitnutzungen. Das Zentrum soll den Ortsmittelpunkt und zentralen Einkaufsort für alle Generationen darstellen und die Attraktivität Bornhöveds regional und überregional, auch im Hinblick auf den Erholungstourismus, unterstreichen. Dabei prägt der historisch gewachsene Ortsgrundriss und die typische Bebauungsstruktur weiterhin das Ortsbild.
Konkret soll dies durch den Erhalt und Ausbau der Gewerbe- und Verkehrsinfrastruktur, des ÖPNV und Fuß- und Radverkehrs, der gesundheitlichen Vorsorge und Versorgung und der Gebäude für Betreuungs- und Bildungsangebote erreicht werden. Darüber hinaus werden die Nachnutzung von Leerständen, die Modernisierung und Instandhaltung von Gebäuden, die Förderung von bezahlbarem und betreutem Wohnraum und die Einschränkung des Lkw-Verkehrs zentrale Instrumente zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität sein.
Mit dem Zuwendungsbescheid vom 14.11.2017 wurde die Gesamtmaßnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen. Zum Aufgabenspektrum gehört neben der konkreten Projektumsetzung die Beratung der Kommune, die Moderation des Stadtentwicklungsprozesses, die Öffentlichkeitsarbeit und die wirtschaftliche Maßnahmenbetreuung inklusive treuhänderischer Mittelverwaltung.
Erste Maßnahmen werden zunächst die Umgestaltung des Bahnhofsplatzes vor der Sventana Grund- und Gemeinschaftsschule sowie ein Wettbewerb zur Aktivierung der Ortsmitte als Grundlage für zukünftige Maßnahmen sein.