Bereits vor der Corona Pandemie befinden sich deutsche Innenstädte zunehmend in Notlage. Nicht nur sorgt der Onlinehandel für erhöhten Konkurrenzdruck auf den örtlichen Einzelhandel, zudem mangelt es auch an einer modernen und bedarfsgerechten Gestaltung des öffentlichen Raumes. Hohe Leerstandsquoten und schlechte bauliche Zustände haben zur Folge, dass viele Städte und Gemeinden an Attraktivität und ihre zentralörtliche Versorgungsfunktion verlieren.
Auch die Innenstadt Itzehoes ist von dieser Entwicklung nicht ausgenommen. Die Stadt wurde daher 2014 in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen. Mit Unterstützung von Bund und Land soll die Innenstadt zu einem vielfältigen Ort des Arbeitens, Wohnens und Lebens weiterentwickelt, soziale Vitalität und kultureller Reichtum erhalten werden.
Neben der Aufwertung nahezu aller Plätze und Straßen des Stadtkerns, wie die Umgestaltung des La-Couronne-Platzes oder die Verlagerung des ZOB, liegt in der Umgestaltung des Theaterumfeldes der Schwerpunkt. Ziel ist es, den Bereich rund um den Theaterplatz als kulturelles und gastronomisches Zentrum zu etablieren und durch hochwertige Gestaltung und Ausstattung für mehr Aufenthaltsqualität zu sorgen. Bei der Qualifizierung der öffentlichen Räume soll unter anderem das Gestaltungselement Wasser in Reminiszenz an die frühere Itzehoer Innenstadt mit der historischen Störschleife aufgegriffen werden.
Theater Itzehoe (Quelle: BIG Städtebau GmbH)
Die städtebauliche Gesamtmaßnahme „Innenstadt“ – als das größte Stadtentwicklungsprojekt Itzehoes der letzten 20 Jahre – soll in Verbindung mit dem Projekt „Neue Störschleife“ Impulsgeber für die zukunftssichere Stadtentwicklung Itzehoes sein.
Die BIG Städtebau GmbH – ein Unternehmen der DSK-BIG wurde im Januar 2021 als treuhänderischer Sanierungsträger beauftragt und unterstützt die Stadt Itzehoe bei der Vorbereitung, Durchführung und anschließenden Abwicklung der städtebaulichen Gesamtmaßnahme „Innenstadt“ während der gesamten Laufzeit von voraussichtlich 15 Jahren.
Mit der Reform der Städtebauförderung 2020 wird die Maßnahme in der Förderkulisse des Programms „Lebendige Zentren“ umgesetzt und ist mit Gesamtkosten von 22,6 Mio. Euro sowie einer Fördersumme von circa 15 Mio. Euro angesetzt. Das Büro Kiel wird das Fördergebiet unter der Projektleitung von Daniel Kreutz und Matthias Holst betreuen.
Zum Aufgabenprogramm der BIG Städtebau GmbH gehören die förderrechtliche sowie finanzielle Durchführung und Abwicklung der Gesamtmaßnahme. Hierzu zählen neben der konkreten Projektumsetzung die Beratung der Kommune, die Moderation des Stadtentwicklungsprozesses, die Öffentlichkeitsarbeit und die wirtschaftliche Maßnahmenbetreuung inklusive treuhänderischer Mittelverwaltung.