/ Land Hessen bewilligt 500.000 Euro Fördermittel für größtes deutsches E-Mobilitätscluster im Pioneer Park Hanau

08.05.2020

Gefördert wird das E-Mobilitätskonzept im Pioneer Park Hanau, das ein Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als drei Millionen Euro umfasst.

Die LEG Hessen-Hanau GmbH (eine gemeinsame Gesellschaft der Stadt Hanau und der DSK-BIG) erhält für die Umsetzung des E-Mobilitätskonzeptes im Pioneer Park Hanau im Rahmen des Programms „Förderung der Elektromobilität“ Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro. Die Zuwendung erfolgt als anteiliger Zuschuss der Gesamtausgaben. Fördermittelgeber ist das Hessische Wirtschaftsministerium über die landeseigene HA Hessen Agentur. Damit honoriert und unterstützt das Land Hessen die Realisierung des größten deutschen E-Mobilitätsclusters.

 

Ansicht einer Mobilitätsstation im Pioneer Park. Foto: andré stocker design

 

Die DNA des Pioneer Parks gründet sich auf den vier Säulen: Soziales, Ökologie, Innovation und Geschwindigkeit. Die Umsetzung des E-Mobilitätskonzeptes ist dafür ein wichtiger Baustein. Die bis zu zwölf geplanten E-Mobilitätsstationen werden neben einer öffentlich zugänglichen AC- und DC-Ladeinfrastruktur mit Ladeleistungen von bis zu 150 KW je Ladepunkt auch Sharing Angebote für Quartiersanwohner und Besucher mit verschiedenen E-Fahrzeugtypen, bestehend aus E-Autos, E-Bikes und E-Lastenbikes, bereithalten. Jeweils bis zu 70 Einheiten je Fahrzeugtyp können in der finalen Ausbaustufe zur Verfügung gestellt werden. Zielsetzung ist die Bereitstellung eines im Betrieb nahezu klimaneutralen Mobilitätsangebotes und die aktive Reduktion des motorisierten Individualverkehrs. Wegen des E-Mobilitätskonzeptes wurde der Stellplatzschlüssel für Wohnungen von der Stadt Hanau von zwei Stellplätzen auf 1,2 Stellplätze je Einheit reduziert. Darüber hinaus wird die LEG Hessen-Hanau GmbH an zwei E-Mobilitätsstationen im Eingangsbereich MyRenz-Paketboxen installieren, um den Lieferverkehr weitestgehend aus dem Quartier zu verbannen.

Das Herzstück des E-Mobilitätskonzeptes ist die erstmalige Implementierung eines zweistufigen Ladelast- und Energiemanagementsystems (LLEMS), das durch die Steuerung der Ladelast an unterschiedlichen Punkten im Quartier eine Netzüberlastung und in der Konsequenz eine Netzabschaltung wirkungsvoll verhindert. Das LLEMS steuert nicht nur die Ladeinfrastruktur an den E-Mobilitätsstationen, sondern auch die Ladeinfrastruktur an privaten Stellplätzen. In der maximalen Ausbaustufe können bis zu 750 private und öffentliche Ladepunkte im Quartier entstehen. Das entspricht einer möglichen Elektrifizierung von bis zu 25 Prozent aller Stellplätze.

„Vor dem Hintergrund der hohen Anzahl an Ladepunkten und der sehr hohen Ladeleistung hatten wir Sorge, dass es bei Spitzenbedarf zur Netzüberlastung kommt. Bei uns hat es höchste Priorität, dass kein Anwohner um eine leere Batterie am nächsten Morgen oder einen schwarzen Fernseher beim Länderspiel bangen muss. Dafür sorgt das intelligente LLEMS“, sagte Dr. Marc Weinstock, Geschäftsführer der LEG Hessen-Hanau GmbH.

Die Umsetzung des Konzeptes erfolgt durch die LEG Hessen-Hanau GmbH, die den Gewinner des Deutschen Umweltpreises 2019 GP JOULE aus Reußenköge bei Husum in Schleswig-Holstein beauftragt hat. Die beiden Unternehmen haben das E-Mobilitätskonzept bereits gemeinsam geplant und arbeiten auch in anderen Vorhaben zusammen.
Die erste Mobilitätsstation wird die LEG Hessen-Hanau GmbH bis zum Sommer in Betrieb nehmen. Die Weiteren folgen kurzfristig.