Pressemitteilung der Stadt Hanau
Als „weiteren Meilenstein in der Hanauer Konversionsgeschichte“ hat Oberbürgermeister Claus Kaminsky den Einzug der ersten Bewohner ins Triangle Housing bezeichnet. „Damit leben erstmals zivile Menschen in der mehr als 80-jährigen Geschichte der Kaserne auf dem Pioneer-Areal“, freut sich Kaminsky. Die LEG Hessen-Hanau GmbH realisiert auf dem fast 50 Hektar großen Gelände ein Wohngebiet für bis zu 5000 Menschen. „Damit wird der Pioneer Park auch ganz maßgeblich dazu beitragen, dass wir bald die 100.000-Einwohner-Grenze übersteigen werden und Hanau zur kleinsten Großstadt Hessens wird“, ergänzt der Oberbürgermeister.
Kaminsky ließ es sich nicht nehmen, die ersten neuen Bewohner des Quartiers persönlich zu begrüßen. So bekam die dreiköpfige Familie Bayram vom Oberbürgermeister als Begrüßungsgeschenk Blumen und Eintrittskarten-Gutscheine für die Brüder Grimm Festspiele. „Die Familie steht sinnbildlich für den Grundgedanken des Projekts“, erklärte Kaminsky weiter. Ahmet und Kübra Bayram, beide als medizinische Fachangestellte in der Gesundheitsbranche tätig, sind mit ihrem dreijährigen Sohn Ayaz von einer Baugesellschafts-Miet- in die neue Eigentumswohnung gezogen.
„Genau für solche Familien ist das Triangle Housing gedacht“, unterstrich der Geschäftsführer der LEG Hessen-Hanau GmbH, Dr. Marc Weinstock. Die Projektgesellschaft, an der die DSK-BIG zu 90 Prozent und die städtische BAUprojekt Hanau GmbH zu 10 Prozent beteiligt sind, hatte sich zum Ziel gesetzt, eine neue Form des bezahlbaren Wohnens zu etablieren. Deshalb wurden die Bestandsblöcke im Triangle Housing aufwändig kernsaniert und dann dank Margenverzicht der LEG als „bezahlbare Eigentumswohnungen“ auf den Markt gebracht.
„Diese Idee der DSK-BIG ist großartig, denn sie bietet Menschen die Chance auf Eigentum, die sich das normalerweise im Rhein-Main-Gebiet nicht leisten könnten, und damit eine hervorragende Altersversorgung“, so Kaminsky. Die 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen im Triangle Housing wurden zu Quadratmeter-Preisen zwischen 2000 und 2500 Euro verkauft – vergleichbare Eigentumswohnungen kosten in Hanau derzeit rund 3500 Euro. „Es ist absolut außergewöhnlich, dass sich ein Partner aus der privaten Wirtschaft dazu bereit erklärt, auf Gewinnmaximierung zu verzichten, und damit seiner sozialen Verantwortung nachkommt“, lobte der Oberbürgermeister. Laut einer Studie der Sparkasse Hanau verzichtet die LEG Hessen-Hanau im Triangle Housing auf rund 50 Millionen Euro. „Umso wichtiger ist es, dass wir Spekulantentum unterbunden haben, indem festgeschrieben worden ist, dass die Käufer ihre Wohnung mindestens zehn Jahre lang selber nutzen müssen“, so Kaminsky.
372 Wohneinheiten entstehen in den 17 Bestandsblöcken des Triangle Housing in den nächsten Monaten. Der erste Bauabschnitt mit drei Blöcken ist nun fertiggestellt. Alle Wohnungen werden aufwändig saniert, erhalten Balkone und sind vom Keller bis ins Dachgeschoss per Aufzug erreichbar. Die Nachfrage ist außergewöhnlich groß – fast alle Eigentumswohnungen sind inzwischen verkauft oder fest reserviert. Zwischen den Bestandsgebäuden entstehen zudem elf Neubauten, in denen insgesamt 143 Mietwohnungen entstehen werden.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky dankte bei seinem Vor-Ort-Besuch auch den beteiligten Baufirmen. „Es ist bemerkenswert, dass die Wohnungen trotz der aktuellen schwierigen Bedingungen wegen der Corona-Pandemie nahezu fristgerecht fertig geworden sind“, so Kaminsky. Insgesamt sei das Tempo bei der Entwicklung des Areals herausragend – nur vier Jahre nach dem Erwerb des Geländes und der Gründung der Projektgesellschaft sind nun die ersten Bewohner eingezogen.
Insgesamt entstehen auf der 50 Hektar großen ehemaligen Kaserne, die 2008 von den amerikanischen Soldaten aufgegeben wurde, mehr als 1.600 Wohneinheiten sowie unter anderem eine Kindertagesstätte, eine Grundschule, ein Hotel und eine Senioren-Wohn-Einrichtung. Nahezu alle Flächen und Gebäude sind inzwischen an Bauträger verkauft. Die LEG beziffert das voraussichtliche Gesamt-Investitionsvolumen auf rund 500 Millionen Euro.
„Der Pioneer Park Hanau wird das Quartier der Zukunft – vielfältig, fortschrittlich und nachhaltig“, so Weinstock. Der selbst gesteckte Anspruch sei es, nicht nur zügig den in der Region dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, sondern ein Projekt zu realisieren, das zukunftsweisend sei und Pilotcharakter für die Entwicklung in Rhein-Main habe. „Die außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Flächen seitens der Bauträger sowie Wohnungen und Grundstücken seitens der Endverbraucher schon vor dem Satzungsbeschluss belegen eindrucksvoll die enorme Zugkraft, die von diesem Projekt ausgeht“, erklärte der LEG-Geschäftsführer. Eine nahezu klimaneutrale Wärme- und Stromversorgung, die Ausrüstung aller Wohnungen mit Breitband-Anschlüssen sowie bis zu 12 E-Mobilitätsstationen, an denen sich die künftigen Bewohner E-Autos, E-Fahrräder und E-Lastenräder leihen können, sollen die Nachhaltigkeits- und Innovations-Aspekte des „Quartiers der Zukunft“ betonen.
Die Entwicklung des Pioneer Parks ist für die Stadt Hanau auch in einer anderen Dimension ein weiterer Meilenstein: Nach dem Abzug der Amerikaner aus Hanau hinterließen sie in der Stadt insgesamt rund 340 Hektar militärisch genutzter Flächen. Mehr als 200 Hektar davon hat die Stadt in den letzten Jahren bereits entwickelt – der Pioneer Park ist für Hanau gleichwohl das größte Konversionsprojekt. „Der Pioneer Park ist das Königsprojekt der Konversion in Hanau“, so der Oberbürgermeister. „Es wird ein lebendiger, öffentlich zugänglicher Stadtteil mit Dienstleistungsgewerbe und Gemeinbedarfseinrichtungen sowie hohem Aufenthaltswert entstehen, der Angebote für alle Lebenslagen, alle Altersklassen und alle Einkommensschichten bieten wird.“ Die LEG rechnet mit der Fertigstellung des Gesamtprojekts bis Ende 2023.